Verblasste Spuren

Obermayer German Jewish History Award 2015 

Über mich

Als ich im Jahr 2001 nach Altenburg zog, wusste ich kaum etwas von der Stadt, schon gar nicht von ihrer jüdischen Geschichte. Doch recht bald wurde ich auf das Thema aufmerksam, als ich 2003 Ingolf Strassmann, einen 1939 aus Altenburg geflohenen Sohn eines jüdischen Vaters und einer katholischen Mutter, traf. Er war seinerzeit auf der Suche nach Unterstützern für sein Werk "Die Juden in Altenburg Stadt und Land", welches 2004 auch im Verlag Beier & Beran erschien. So kam ich also das erste Mal in Berührung mit der jüdischen Geschichte der Stadt. Im März 2008 besuchten Angehörige des wohl bekanntesten und einflussreichsten jüdischen Familienverbands Cohn-Bucky-Levy Altenburgs die Stadt. Im November desselben Jahres verlegten wir mit Laureen Levy aus Bristol vor dem ehemaligen Kaufhaus "M. u. S. Cohn" in der Altenburger Sporenstraße die bekannten "Stolpersteine" von Gunter Demnig. In diesem Zusammenhang hatte ich für die Stein-Inschriften und die begleitende Veranstaltung wesentliche Fakten zur Familiengeschichte der Cohns, Buckys und Levys zusammenzutragen. Diese Recherchen weckten endgültig mein Interesse für die jüdische Geschichte Altenburgs. Seit 2008 also beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema, stets unterstützt von den ortsansässigen Archiven und privaten Unterstützern.

Inzwischen haben meine Recherchen mich mit den verschiedensten Menschen und Institutionen überall auf der Welt in Verbindung gebracht, zahlreiche Freundschaften sind entstanden. Noch immer sind nicht alle Familienschicksale erforscht, wahrscheinlich werden nicht wenige auch immer im Dunkeln bleiben. Doch wer sich mit dem Thema beschäftigt, merkt schnell, wie stark die jüdischen Altenburger ihre Stadt beeinflussten und prägten - egal ob als angesehene Kaufleute, Ärzte, Künstler oder als Nachbarn, Freunde, Schulkameraden.

Gleich zwei Höhepunkte durfte ich im Jahr 2014 erleben: Zum einen konnte ich eine erste Dokumentation jüdischen Lebens im Selbstverlag als Buch veröffentlichen, zum anderen haben mich Freunde aus Israel und Altenburg für den German Jewish History Award der Obermayer Foundation vorgeschlagen, den ich am 26. Januar 2015 im Berliner Abgeordnetenhaus entgegennehmen durfte. Es war eine besondere Ehre und Freude, die zum Weitermachen angespornt hat.

Aktuell arbeite ich neben der jüdischen Geschichte Altenburgs auch an der jüdischen Vergangenheit anderer Städte und Gemeinden des Landkreises Altenburger Land. Viele Informationen zum jüdischen Leben im Altenburger Land finden Sie auf dieser Internetpräsenz. Wenn Sie weitergehende Fragen haben, können Sie mich gern kontaktieren.






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